LOUDBOY

Loudboy

bone 3019-2

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1 rabbit & turtle take the city 3:39

2 i gain a gain 4:27

3 runningback 3.21

4 pretty bleak (featuring Peter Murphy) 3:11

5 wonderful 3:26

6 underhill 6:37

7 in & out 2:37

8 mysterium 3:51

9 god loves money 2:42

10 angelene 4:22

11 astroman 3:35

12 she haunts me, dear 5:07

13 hiding (featuring NENA) 3:31


john andrews: vocals, guitars

derek von krogh: bass, keyboards

phillip palm: drums

philip lethen: acoustic bass

anne de wolff: violin, viola

antonio graci: percussion

and

heike aretz: vocals (9)

morley kamen: vocals (6)

 

John Andrews ist Loudboy, ein Pseudonym, das Page Hamilton (Helmet) ihm nach kurzer Zusammenarbeit hinterließ. Andrews - langjähriger Gitarrist der New Yorker Independent-Rock-Institution Botanica - hat einiges zu erzählen auf seinem Debütalbum. Dass Nena und ex-Bauhaus-Sänger Peter Murphy hier als Backgroundsänger auftreten, ist nicht das einzige Ungewöhnliche daran.


Doch zuerst: Ein Raum. Hier findet es statt. Jemand zählt an. Eine satte, angezerrte Gitarre rutscht in ein knochig rumpelndes Blues-Schema mit breitem Pop-Refrain und drahtigem Gitarrensolo, als wäre Clapton erst 19 und Harrison nicht tot. Gerade und schnörkellos bewegt sich Andrews' Gesang an der ausgetüftelten Harmonieführung entlang wie ein voll aufgedrehter, elektrischer Elliott Smith.


Sein stilistisches Spektrum als Gitarrist, gepaart mit großem Einfühlungs-vermögen und ordentlich Chops, ist definitiv nicht alltäglich. Die Band ist sehr beisammen, besteht aus Musikern, denen die langjährige Erfahrung nicht den Appetit verdorben hat.


„Welcome to my story / I have some things to tell / about waking up and dreaming still / sometimes I just can't tell.“ („rabbit & turtle take the city “)


So beginnt der programmatische Opener einer dynamisch heterogenen, schlüssigen Rockplatte, die von Suche und Selbstfindung in Zeiten der Kernschmelze erzählt. Hallo! Hier ist die Gegenwart.


Erlebnisse, Befindlichkeiten, emotionale Optionen. Spirituelle Ahnungen und „Nahwahnerfahrungen“. Irritation, Selbstentfremdung, Suff, Verlust, Trost und Hoffnung. Wühlender Bass, hämmerndes Schlagzeug, lange gedeckelte Emotionen, frei gesetzt in traumartigen Bildern. 13 Songs, geschrieben um zu überleben. Offenes Visier, nicht Nabelschau. Einladung statt Egotrip.


„In & out and in & out / my mind is burning up with doubt / (…) /

I'm blind to see that I can't control my reality.“ („in & out“)


„wonderful“ entwirft ein Endzeit-Szenario in physischen Bildern unweit W.S. Burroughs („antibodies piss and glowing makes my skin itch and crawl“), während das schüttere „underhill“ sachte mit indisch Anmutendem spielt, um schließlich eine große Rockballade zu werden.


„pretty bleak“ ist angeschlagen, schleppend, ein düsteres Funkeln, veredelt durch die sinistre zweite Stimme Peter Murphys für den Andrews seit 2009 spielt. Nena, deren unverkennbares Timbre leise durch das zarte „hiding“ weht wie ein Kinderlied, holte Andrews 2006 in ihre Band. Große Namen, die geben, was sie haben statt sich prominent zu gebärden. Freunde.


P.S.:

„We made some contact the way we're feeling /

and today I feel a little more / 'cause the space inside me is filled with a love /

that I can't contain anymore.“ („rabbit & turtle take the city “)

 


produced: john andrews & uk rattay

recorded at ztudio zerkall: jürgen müller

overdubs recorded at pink noise studio, aachen: jürgen müller

mixed & mastered at pink noise studio: jürgen müller, john andrews, uk rattay

additional editing: ralf sunderdick on "god loves money"

  

all songs written & arranged: john andrews - sometimes honey sometimes onion music, ascap

publishing: rattay music, gema

artwork & graphic design: laura rutter

loudboy logo design: john andrews

 

video: god loves money

 

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