MARK NAUSEEF
KUDSI ERGUNER
MARKUS STOCKHAUSEN
Gazing Point
rad 2002-2
1. Samasthitih (for Richard Freeman) 8:50
2. Gazing Point 8:11
3. With Breath 3:33
4. The Inward Ear 7:36
5. Stun The Mind 3:21
6. Laghima 12:49
7. Dive 7:05
Compositions:
1,3,5,7 by Nauseef, Erguner
2,4,6 by Nauseef, Erguner, Stockhausen
Kudsi Erguner: Ney
Markus Stockhausen: Trumpet, Flugelhorn
Mark Nauseef: Bells, Wood, Gongs
Direction: Mark Nauseef
Assistance: Milo Kofi Nauseef
Produced by Kurt Renker & Walter Quintus
Recorded and mastered by Walter Quintus
at CMP Studio, Zerkall, December 2000
Yoga is the ability to direct the mind exclusively toward an object and
sustain that direction without any distractions.
(from the great Indian sage Patanjali, more than 2000 years ago)
GAZING POINT ist eine hörbare Exkursion oder Brücke, die den Hörer auf die
andere Seite des vorherbestimmten Seins führt. Jedes Stück basiert auf der
Lehre des Yogas. Dabei liegen ihr der Prozess und die Praxis der Meditation
zu Grunde. Meistens versteht man unter Meditation, die Rückbesinnung auf
das Wesentliche und auf Gott, unter Zuhilfenahme von Methoden, die jemanden
jenseits von Maya (kosmische Illusionen) in einen Zustand von Reinheit und
Frieden versetzen.
Die mitwirkenden Musiker auf dieser Aufnahme, haben in ihrer Vergangenheit
zahllose Erfahrungen mit meditativer Musik sammeln können. Ney-Spieler
Kudsi Erguner, ein Mevlevi-Sufi, öffnete sich der Mevlevi Sufi
Musiktradition, während er in Derwish Zeremonien neben seinem Vater die
Ney-Flöte spielte. Er spielte auf vielen bekannten Veröffentlichungen, die
sich der Sufi Musik verschrieben haben. Die Mevlevi Ordnung, die im 13.
Jahrhundert durch den Theologen Mevlana Jalalu'ddin Rumi gegründet wurde,
ist wohl die bekannteste aller Sufi Strömungen. Die Ney wurde und wird
immer noch bei ekstatischen Tänzen während Trance-Rituale des Mevlevis
gespielt. Diese Tänzer bezeichnet man auch als "Whirling Derwishes".
Markus Stockhausen, der Sohn von Karlheinz Stockhausen, arbeitete schon
früh extensiv mit seinem Vater zusammen und wurde ein viel beachteter
Solist in vielen Opern seines Vaters, die oft von Themen wie Spiritualität
und Mythologie handelten. Markus Hauptinteresse als Trompeter ist es,
zeitgenössische Musik und improvisierte Musik mit seiner eigenen Art von
devotionaler und intuitiver Musik, welche aus allen musikalischen Stile
schöpft, zu verbinden.
Stockhausens musikalischer Partner war oft der Perkussionist Mark Nauseef,
dessen weitläufigen musikalischen Visionen Forschungen, Studien und
Performances von vielerlei musikalischen Traditionen beinhalten. Diese
Traditionen reichen hierbei von indischer über javanesischer, balinesischer
und ghanaischer Musik bis hin zur westlichen zeitgenössischen und
improvisierten Musik. Auf dieser Aufnahme, spielt Mark meistens auf einer
Sammlung von Tempel-Glocken und Gongs aus China, Indien, Japan und Tibet,
wo diese Instrumente oft dazu benutzt werden, den Geist zu betäuben und das
Bewußtsein in der Meditation zu fangen.
Was an der Musik von Gazing Point sofort auffällt, ist, daß keine
elektronischen Manipulationen eingestzt wurden bis auf den marginalen
Gebrauch von Hall. Die Sounds sind alle akustisch. Der lang anhaltende Ton
der Glocken, wird durch das Reiben eines Stocks am Rande einer Glocke
erzeugt. Hierbei können die Schwingungen durch minimale Bewegungsänderungen
verändert werden. Die Größenverhältnisse der Glocken variieren selbst auch
zwischen 70 mm im Durchmesser (japanische Rin) und 46 cm (chinesische
Tempel-Glocke). 18 Glocken kommen zum Einsatz. Die Schwingungen können auch
mit Hilfe einer Technik erzeugt werden, die unter dem Begriff "ululating"
bekannt ist. Bei dieser Technik werden mit dem Mund die verschiedenen Töne
erzeugt.
The Titles on GAZING POINT
1) Samasthitih (fr.sanskrit = equal standing)
firm grounding with an open heart, even balanced posture.
2) Gazing Point
focus/concentration on a single point either outside such as the tip of the
nose, center of the eyebrows, an object, the horizon or inside using the
"inward eye".
3) With Breath
staying with full, even inhalation and exhalation as a mantra for
concentration/relaxation.
4) The Inward Ear
withdrawl and restaint of the senses, with the exception of hearing the
music, so that they may not distract the concentrated mind.
5) Stun The Mind
establishing stillness in concentation.
6) Laghima
complete absorption within and of the music while maintaining a direct
uninterrupted attention with the object of meditation.
7) Dive
peace, clarity, lightness.