Rony Verbiest
featuring Cattleya
Nouvelles
rad 2006-2
1. Serenity (Michel Bisceglia) 4:56
2. If I Should Lose You (Ralph Rainger) 4:54
3. Nouvelles (Harald Ingenhag) 7:14
4. Waltz à Jo (Rony Verbiest) 3:46
5. Moon & Sand (Alec Wilder/Morty Palitz) 6:15
6. As Time goes by (Herman Hupfield) 3:55
7. Stefie's Song (Michel Bisceglia) 3:11
8. Tango Cattleya (Harald Ingenhag) 5:18
9. Gemellaggio (Rony Verbiest) 5:16
10. Baantjer, Circle Of Smiles (Jurre Haanstra) 4:29
11. Moon River (Henry Mancini) 5:40
Rony Verbiest – accordeon
Michel Bisceglia – piano
Volker Heinze – bass
Harald Ingenhag – drums
Produced by Michel Bisceglia
Recorded at Crescendo Studios, Genk, Belgium, June 19-20, 2003
Recorded by Pino Guarraci
Recording assistant: Tijl Corremans
Mixed by Pino Guarraci and Michel Bisceglia, August 20, 2003
Mastered at Foon, Lier, Belgium
Piano tuned by Jan Boon
Executive producer: UK Rattay
Photography by Jos L. Knaepen
Layout by Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
and Ulrike Bankemper
Rony Verbiest ist wohl eines der international bestgehüteten Geheimnisse der belgischen Jazzszene;
wie kaum ein anderer, versteht es Rony ausgesprochen gut, dass Zugängliche mit dem Geschmackvollen zu verbinden. Und ganz nebenbei ist er ein Meister auf einem der spannendsten Instrumente, dem Akkordeon. Diese Kombination ist ideal für musikalische Leidenschaft, Energie und Kunstfertigkeit. Tango, Musette, Folk und als Basis Jazz sind die Elemente, die Rony Verbiest grundlegend inspirieren. Eine höchst erfrischende Melange!
Vor knapp einem Jahr bat Rony Verbiest seine Freunde von Cattleya (Michel Bisceglia – Piano, Volker Heinze – Kontrabass und Harald Ingenhag – Schlagzeug), mit ihm zusammen ins Studio zu gehen und seine bis dato vielleicht persönlichste Platte aufzunehmen, mit dem Titel „Nouvelles“. Auf diesem Album befinden sich Eigenkompositionen von Verbiest und Ingenhag als auch einige bekannte und neuinterpretierte Stücke wie „Baantjer“ oder „Moon River“.
„Virtuose Rasanz ist ihm hier fremd, er schwelgt lieber in schönen Melodien. Dabei sind ihm Cattleya ideale Partner, denn die filigrane Unaufdringlichkeit des Trios kommt in den vielen leisen Momenten dieser CD besonders gut zur Geltung. „Nouvelles“ klingt beschaulich und liebenswürdig – und so sehnsüchtig wie hier hat man „As Time Goes By“ lange nicht gehört“, urteilte Rolf Thomas in der aktuellen Sommer-Ausgabe von JazzThing.
Das Trio Cattleya wurde vor mehr als 10 Jahren von Harald Ingenhag gegründet und steht für lyrischen Jazz, kombiniert mit Elementen aus Pop, Folk und Impressionismus. Ihre beiden CDs „le temps perdu“ und „Madeleine“, auf der auch Rony Verbiest als Gast zu hören ist, wurden gleichermaßen in der Presse gewürdigt: "Zwei Dinge sind es, die einem bei Cattleya auffallen, erstens die unglaubliche Ruhe, die auf dieser CD herrscht, wo Klangraum zur Kostbarkeit wird, und, dass die meisten Stücke vom Schlagzeuger geschrieben wurden. Dieser Jazz ist gegenläufiges Virtuosentum, weniger 'à la recherche du temps perdu' als auf der Suche nach dem vielerorts verlorenen Raum." (Henry Altmann in Jazzthetik, März 2003)
Rony Verbiest und Cattleya bilden mittlerweile eine feste Einheit. Beide sind so gut aufeinander eingestellt, dass ihre zerbrechliche Musikbalance nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Jeder einzelne Musiker in diesem Projekt weiß genau wo sein Platz ist, ohne dabei aber seinen individuellen Charakter zu verlieren.
Rony Verbiest
Rony Verbiest wurde am 26.06.1956 in Zelzate/Belgien geboren. Sein Vater war ein sehr talentierter Akkordeonspieler und zudem Betreiber der über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Kneipe „The Accordionist“ in Zelzate. Mit 6 Jahren begann Rony selbst in der Kneipe seines Vaters Akkordeon zu spielen. Mit 10 ersetzte er den Drummer in der Band seines Vaters.
Als Rony zum erstenmal die Musik von Louis Prima hörte, war er so dermaßen vom Klang des Tenorsaxophonisten Sam Butera begeistert, dass er für sich entschied, auch Saxophon zu spielen. Später studierte er Saxophon am Königlichen Konservatorium in Brüssel. Während seines Studiums, spielte er für das Königliche Ensemble der Belgischen Luftwaffe. Das war der Beginn seiner professionellen Musikerkarriere. Später wurde er dann Mitglied des „Gidsen“-Orchesters.
Zwischendurch infizierte ihn der Jazzvirus. Schnell erspielte sich Verbiest einen Namen in der Jazzszene und spielte in diversen Jazzformationen und Big Bands.
1990 entdeckte er auf Wunsch des flämischen Folksängers Johan Verminnen seine erste große Liebe wieder, das Akkordeon. Rony Verbiest entwickelte sodann seinen ganz persönlichen Akkordeonstil. Er verschmolz Jazz mit Elementen der klassischen und der Folk-Musik; und natürlich Tango. In Frankreich waren es keine Geringeren als Galliano und Piazzola, die sich verantwortlich für eine neue Musettetradition zeigten. In Belgien war es Verbiest, der diese neue Akkordeontradition entwickelte.
1998 veröffentlichte Rony Verbiest seine erste Solo-CD „Ah Bah Joàt“ zusammen mit Mario Vermandel (Kontrabass) und Hendrick Braeckman (Gitarre). 2001 nahm er dann zusammen mit der Spitze der belgischen Jazzszene „Caro Hum“ auf. Auf beiden CD’s wurden die schon erwähnten Musikstile kongenial verflochten.
Zur Zeit ist Rony Verbiest in Johan Verminnen‘s und Jo Lemaire‘s Band. Weiterhin hat er noch zahlreiche eigene Projekte: ein Soloprojekt, das Duo mit Posaunist Marc Godfroid, the Rony Verbiest Trio (mit Mario Vermandel und Tony Ghyselinck) und eben Rony Verbiest ft. Cattleya.
Jeder, der bisher eine von Verbiests großartigen Live-Shows sehen konnte, war begeistert von seinen außergewöhnlichen Live-Qualitäten. Während seiner Konzerte, öffnet Rony Verbiest seine Seele für sein Publikum. Als Meister, weiß Verbiest natürlich, wie man die sehr schwierige Brücke zwischen dem Zugänglichen und dem Geschmackvollen schlägt. Eine außergewöhnliche Qualität, die nur die ganz großen Künstler besitzen...